SFH-142838  WIEN Nach dem Lobautunnel-Aus fehlt der Plan B,  Der Standard  David Krutzler, Luise Ungerboeck 5. Dezember 2021, 07:00 ,

Wie die von Verkehrsministerin Gewessler in Aussicht gestellten Alternativen zur Lobauautobahn aussehen könnten, bleibt vorerst ihr Geheimnis. Geprüft wurde in 20 Jahren so gut wie jede Variante

https://www.derstandard.at/story/2000131658327/nach-dem-lobautunnel-aus-fehlt-der-plan-b






Mutig. Richtungsweisend. Aber auch: Pflanzerei – und ökomarxistischer Amoklauf. Zwischen diesen Extremen pendelten die Reaktionen von Politik, Wirtschaft und Umweltbewegung auf die Absage des Lobautunnels durch die grüne Verkehrs- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler Mitte der Woche.

Nach 20 Jahren Vorarbeiten und geschätzten 70 Millionen Euro Investitionen wird das umstrittene Milliardenprojekt nicht mehr weiterverfolgt. Einen Schnellstraßentunnel unter dem Naturschutzgebiet soll es damit nicht geben, sagt Gewessler. Auch der Autobahnring um Wien ist mit dieser Entscheidung Geschichte: Es fehlen noch 19 Kilometer zwischen Schwechat und Süßenbrunn.

Aber was kommt jetzt? Das verrät die Ministerin (noch) nicht. Genau das wird ihr von Fürsprechern wie Kritikern des Lobautunnel-Projekts vorgehalten. Eine Absage allein ohne Lösungsansätze zu präsentieren sei zu wenig.

Ein Bündel an Maßnahmen notwendig

Ohne Tunnel braucht es freilich ein Bündel von Maßnahmen – darunter den massiven Ausbau des Öffi-Verkehrs. Aus Gewesslers Ministerium heißt es dazu lapidar, es würden "bessere Alternativen geprüft und geplant". Und weiter: "Das Klimaschutzministerium wird auf die Stadt Wien und das Land Niederösterreich zukommen und rasch gute Lösungen für die Entlastung der Anrainerinnen und Anrainer und zum Schutz unseres Klimas entwickeln." Konkret angekündigt wird nur, den Ausbau der S-Bahn "rasch voranzutreiben".

Dabei wurden dutzende Alternativen längst geprüft. So empfahl die "Strategische Umweltprüfung für den Nordosten Wiens" bereits Anfang der 2000er-Jahre unter anderem eine sechste Donauquerung plus Nordostumfahrung. Weitere Arbeitsaufträge: Verkehrsvermeidung, Öffi-Ausbau samt Verlängerung von U1 bis Leopoldau und U2 bis zur noch zu bauenden Seestadt Aspern – und die Parkpickerl-Ausweitung, die auch erfolgte.

Mehrere Trassenführungen skizziert

In Sachen Donauquerung wurden mehrere mögliche Trassenführungen skizziert: Eine Variante der Straße querte bereits auf Höhe des Biberhaufenwegs die Donau – und wäre nicht weit südlich von der bestehenden Praterbrücke der Tangente (A23) verlaufen. Die Lobau wäre hier gar nicht berührt worden. Allerdings wäre das keine echte Umfahrung gewesen.

Andere Trassenführungen sahen eine Querung der Donau beim Knoten Schwechat vor. Weiter ging es – in einer Innen- sowie in einer Außenvariante geplant – per Tunnel unter dem Nationalpark durch, einmal an einer schmalen, einmal an einer breiten Stelle.

2005 präsentierte die Asfinag erste Pläne. Diese ähnelten der oben beschriebenen Außenvariante. Verhandelt wurde zwischen den Landeschefs aus Wien und Niederösterreich – Michael Häupl (SPÖ) und Erwin Pröll (ÖVP) – sowie Verkehrsminister Hubert Gorbach (FPÖ/BZÖ).

Sechste Donau-Querung "notwendig"

Selbst die Wiener Grünen, seit jeher massive Kritiker des Lobautunnels, einigten sich mit der SPÖ auf die "Notwendigkeit einer sechsten Donauquerung". So stand es 2015 im rot-grünen Wiener Regierungspakt. Der Zusatz hatte es freilich in sich: Diese soll unter "bestmöglicher Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes ohne Beeinträchtigung des Nationalparkgebiets geplant werden". SPÖ und Grüne vereinbarten, "alternative Planungsvarianten zu prüfen".

Eine von der damaligen grünen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zu diesem Zweck in Auftrag gegebene Studie wurde Anfang 2018 präsentiert. Die Quintessenz laut Mitautor Christof Schremmer vom Institut für Raumplanung: Der Lobautunnel ist alternativlos. Eine andere Trassenführung als Alternative sei "nicht mehr realisierbar" oder "weniger verkehrswirksam".

Eine S1-Donauquerung sei für die wirtschaftliche Entwicklung von Floridsdorf, der Donaustadt und dem niederösterreichischen Umland aber jedenfalls notwendig – und auch für Stadtentwicklungsgebiete wichtig. Neben der Nordostumfahrung sei auch ein Öffi-Ausbau sowie ein flächendeckendes Parkpickerl in Wien notwendig. Letzteres wird im März kommenden Jahres umgesetzt.

Wiens Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) zeigt sich nun wild entschlossen, die Absage des Lobautunnels durch Gewessler rechtlich zu bekämpfen. "Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen", sagte er. Unterstützung sicherte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zu. Details verriet der Bürgermeister noch nicht.

Juristische Auseinandersetzung

Gewessler begründete das Aus für das auf 1,9 Milliarden Euro taxierte Megaprojekt mit dem zu erwartenden massiven Bodenverbrauch. Zudem verursache der Tunnelbau viermal so viele CO2-Emissionen wie der Bau herkömmlicher Straßen.

Wie der Asfinag-Vorstand den von Gewessler angekündigten Stopp nun umsetzen wird, diskutieren Juristen kontrovers. Mit öffentlichem und Aktienrecht vertraute Rechtsanwälte sind der Ansicht, dass eine Änderung des Bundesstraßengesetzes – in dem die Außenring-Schnellstraße (S1) angeführt ist – unumgänglich sei. Andernfalls wäre ein Stopp von ebendort angeführten Straßenbauprojekten nicht rechtskräftig und daher von der Asfinag auch nicht umsetzbar. Auch die Umweltorganisation Alliance for Nature forderte am Sonntag diesen Schritt.

Im Ministerium hält man dagegen: Das Bundesstraßengesetz gebe einen Rahmen vor, die Entscheidung, was gebaut wird, erfolge via Asfinag-Bauprogramm, heißt es unter Verweis auf ein Rechtsgutachten von Dragana Damjanovic von der TU Wien. Demnach ist vom Bundesstraßengesetz keine Verpflichtung abzuleiten, "dass die angeführten Straßen innerhalb einer bestimmten Frist zu realisieren sind".

Wie auch immer der Streit ausgeht: Eine Streichung des Lobautunnels aus dem Bundesstraßengesetz per Nationalratsbeschluss gilt politisch als in hohem Maße unrealistisch. Die ÖVP würde einem Stopp der für Niederösterreich (und Wien) bedeutsamen S1 samt der Marchfeld-Schnellstraße nie zustimmen.

Diskussion um Baustopp per Weisung

Andere Juristen und die Wirtschaftskammer argumentieren, ein Baustopp per Weisung an den weisungsfreien Asfinag-Vorstand wäre unzulässig. Dieses Problem ließe sich relativ einfach aus der Welt schaffen. Denn laut §103 Aktiengesetz kann sich der Vorstand dafür von der Hauptversammlung, also der Verkehrsministerin, einen Beschluss holen, wonach das gegenständliche Geschäft – diesfalls die Lobauautobahn – nicht zu verfolgen ist.

Die Gefahr der Untreue wegen allfällig verlorener Kosten für bereits getätigte Planungsaufträge, Verkehrs- und Umweltprüfungen sowie Probebohrungen sehen renommierte Aktienrechtler im Fall der Asfinag nicht. Der Asfinag-Vorstand habe diese Investitionen guten Gewissens getätigt, also weder pflicht- noch sorgfaltswidrig gehandelt, sagt eine Gesellschaftsrechtlerin, die nicht genannt werden will. Der Eigentümer einer Gesellschaft habe das Privileg, seine Grundeinschätzung zu ändern. (David Krutzler, Luise Ungerboeck, 3.12.2021)



Kommentare

Linker Gutmensch17
5. Dezember 2021, 07:41:52
46169

Es gibt gute Argumente gegen den Tunnel, aber...

Was gar nicht geht, und das müssten selbst grüne Stammwähler zugeben, ist, dass die Verkehrsministerin das Projekt einfach abdreht ohne eine Alternative anzubieten. Das beweist nämlich, dass es Gewessler nur um Profilierung geht. Bei Grün-Wählern wird sie jetzt als Heldin gefeiert, obwohl damit kein einziges Problem gelöst ist. Das weiß sie natürlich und nimmt das ganz bewusst in Kauf.
Gewessler - oder wer auch immer sie berät - hat sich diese Taktik von Kurz abgeschaut. Der hat auch immer sehr bewusst populistische Aktionen gesetzt um zu polarisieren und sich selbst zu inszenieren.
Gewessler ist eine sehr geschickte Machttaktikerin. Leider ist sie keine Sachpolitikerin, sonst hätte sie, wie gesagt, eine Alternative angeboten.



61
ein teil der lösung wäre sicher, die gegend nicht wieder so brutal-funktional zu bauen, dass viele, die dort hinziehen, an abenden und wochenenden möglichst weit weg fahren wollen. generell haben wir ein thema, wenn sich die raumplanung so sehr verselbstständigt, dass sie sich nur mehr an sich selbst abarbeitet und dabei alles, was der ästhetik und der natürlichkeit entspricht, nicht entsprechend wertet. für die planung vom reissbrett sitzen da zu wenig mutige und visionäre menschen. bisher können die seltenst einen betonwürfel ohne massive kostenüberschreitung planen, ausnahmen bestätigen die regel. dazu noch haftungsfragen bei der flächenbewirtschaftung, die zu unnatürlichen, geraden, abgekanteten und zubetonierten flächen on mass führen.


»  glorioso pé de friedenreichSC Germânia29
6. Dezember 2021, 20:02:41
22
Der Lobautunnel steht nicht im Gesetz.
» Loxoceles27
6. Dezember 2021, 22:56:52
33
Ja und nein. Nicht taxativ und nicht ausdruecklich, aber so gut wie praktisch inhaltlich. Vor allem sind aber alle anderen denkbaren Varianten bereits geprueft worden, und Gewessler hat bislang keinen brauchbaren Alternativvorschlag, der dem Gesetz entsprechen koennte. Einen Alternativvorschlag wird sie auch gar nicht so schnell vorlegen koennen, denn das hiesse ja praktisch, dass alle Fachexperten, die jetzt wirklich 20 Jahre lang Varianten durchgegangen sind, fuer den Alternativvorschlag nur zu deppert gewesen waeren.
Ich freue mich schon darauf, wie dann die ganzen gruenen Verkehrsexperten vorgefuehrt werden, dass sie in Wahrheit von der Bauwirtschaft keine Ahnung haben und anderes mehr.

» l diletanto13
6. Dezember 2021, 18:12:33
02
Ob gesetzeskonform oder nicht, wird man sehen...
Jedenfalls wird der stop nur solange halten, bis sich das namensschild im verkehrministerium ändert. Das kann ja in Österreich schnell gehen, wie wir wissen.

» Desismeibuadakarlidertrottl!;5
6. Dezember 2021, 11:02:02
715
Gewessler auf den Spuren von Hebein auf Bundesebene...und ja , möge ihnen das selbe Schicksal ereilen wie nach den Landtagswahlen in Wien
Denn einfach alles abzudrehn ohne vernünftige kompromissvorschläge zu machen ist billige parteipolemik , mehr nicht
Es wurde seit nunmehr 20 Jahren diesbezüglich alles durchgekaut...immerhin zwischen ölhafen Lobau und gr enzersdorf gibt's einen Radweg...

» gandi280732
6. Dezember 2021, 10:44:00
35

Stimmt haben wir im Klimaschutzministerium angemerkt, es braucht eine 4 gleisige Stadlauerbrücke

und die mutwillig abgeschnittenen Gleise nach Bahnhof Stadlau bis zur Stadlauer Brücke müssen wieder ergänzt werden. In Linz dauerte die Donaubrücke für Autoverkehr keine 3 Jahre, Kostenpunkt 80 Mio. €, soll die Eisenbahnbrücke 200 Mio. kosten, immer noch 1/10 des Lobautunnels

Und ich komme aus dem Gebiet, habe dort 20 Jahre gelebt, also was wollens mir über die S Bahn erklären

Deswegen braucht es eine 2.Stammstrecke, und welch Wunder: die gibt es schon. Nennt sich Laaer Ostbahn ab Süßenbrunn, teilweise sogar 3-4 gleisig. Hat theoretisch sogar mehr Kapazität als die Stammstrecke und die ÖBB hat schon die Trasse ab Praterkai per Flächenwidmung für min 4 Gleise vorgesehen, auch die Eisenbahnbrücke ist 4 gleisig im FW Plan. Überraschung !

» Franz A.25
6. Dezember 2021, 16:15:22
01
Die Schiene ist sicher kein Allheilmittel.
Wenn es aber so aussieht, dass in den USA ein viel groesserer Anteil der Frachten mit dem Zug herumgeschippert wird, als bei uns, kann man schlussfolgern, dass da bei uns was schief laeuft.
Mit der bestehenden Bahn gewinnt man keinen Blumentopf, da muesste schon was passieren.


» andi280732
6. Dezember 2021, 09:30:14
33

Hier abzurufen

die Gleise an der Laaer Ostbahn liegen schon parallel zur S2 von Süßenbrunn nach Stadlau, Ausbau der Stadlauer Brücke dringend notwendig auf 4 Gleise

Dort fuhr schon bis 2011 eine S Bahn von Leopoldau über Stadlau nach Südtiroler Platz (heute HBF) bis nach Meidling

Also die Gleisinfrastruktur liegt schon (auch am Handelskai für S45 bis Praterkai-Hafen) man muss in 3-5 Jahren nur die Bahnhöfe bauen.
» https://infrastruktur.oebb.at/de/ge…b-netz.pdf


Anbei die Verkehrskarte Wiens von 1926 (nicht Autozentriert) » https://de.wikipedia.org/wiki/Wiene…r_1926.jpg

mit dem Stand hätten wir schon viel gewonnen

Oneiros 7
5. Dezember 2021, 10:11:19
83
92
Die Alternative wofür? Für neue Betriebsansiedlungen und neue Flächenumwidmungen?

Die wahre Alternative wurde hier ganz deutlich aufgezeigt!

Nämlich: das Ende der Schuhschachtelsiedlungen NordÖstlich von (und in) Wien. Das Ende der Umwidmung von kostbaren Ackerflächen zu Bauland. Das Ende der Metastasierung von bodenfressenden Siedlungen die nur auf dem Auto beruhen.

Es gibt genug Gegenden in Niederösterreich die an gute Autobahn-Infrastruktur angebunden sind wo sich Industrie niederlassen kann. Es gibt genug Ortschaften wo sich jeder seinen Traum von der eigenen Schuhschachtel mit Webergrill und Badefass realisieren kann.

Eine wachsende Großstadt braucht Wohnraum in der Stadt und Ackerflächen vor der Stadt!


Linker Gutmensch 17
5. Dezember 2021, 07:41:52
46
169

Es gibt gute Argumente gegen den Tunnel, aber...

Was gar nicht geht, und das müssten selbst grüne Stammwähler zugeben, ist, dass die Verkehrsministerin das Projekt einfach abdreht ohne eine Alternative anzubieten. Das beweist nämlich, dass es Gewessler nur um Profilierung geht. Bei Grün-Wählern wird sie jetzt als Heldin gefeiert, obwohl damit kein einziges Problem gelöst ist. Das weiß sie natürlich und nimmt das ganz bewusst in Kauf.
Gewessler - oder wer auch immer sie berät - hat sich diese Taktik von Kurz abgeschaut. Der hat auch immer sehr bewusst populistische Aktionen gesetzt um zu polarisieren und sich selbst zu inszenieren.
Gewessler ist eine sehr geschickte Machttaktikerin. Leider ist sie keine Sachpolitikerin, sonst hätte sie, wie gesagt, eine Alternative angeboten.

» o glorioso pé de friedenreich SC Germânia29
6. Dezember 2021, 20:14:03
0
3
"Es wurde seit nunmehr 20 Jahren diesbezüglich alles durchgekaut"

nein, eben nicht. Es wurden nur Straßenvarianten durchgekaut, keine Alternativen.


ferdl3 7
5. Dezember 2021, 10:39:11
28
159
Diejenigen, die gar nicht in die Verlegenheit kommen, in diese Gegend zu kommen oder dort zu wohnen, lehnen das Projekt ab. Derzeit noch ohne eine Alternative zu nennen.
Diejenigen, die aber davon Tag für Tag betroffen sind, wollen endlich eine Lösung.
Politiker/innen sind dazu da, Lösungen rasch zu finden und umzusetzen. Dagegen sein, ist halt populistisch, hilft aber den Betroffenen nicht.
Gewessler wäre anzuraten, sich mit Ludwig und Mikl zusammen zu setzen. Das tun nämlich vernünftige Politiker/innen.

» gandi2807 32
6. Dezember 2021, 09:30:14
3
3

Hier abzurufen

die Gleise an der Laaer Ostbahn liegen schon parallel zur S2 von Süßenbrunn nach Stadlau, Ausbau der Stadlauer Brücke dringend notwendig auf 4 Gleise

Dort fuhr schon bis 2011 eine S Bahn von Leopoldau über Stadlau nach Südtiroler Platz (heute HBF) bis nach Meidling

Also die Gleisinfrastruktur liegt schon (auch am Handelskai für S45 bis Praterkai-Hafen) man muss in 3-5 Jahren nur die Bahnhöfe bauen.
» https://infrastruktur.oebb.at/de/ge…b-netz.pdf


Anbei die Verkehrskarte Wiens von 1926 (nicht Autozentriert) » https://de.wikipedia.org/wiki/Wiene…r_1926.jpg

mit dem Stand hätten wir schon viel gewonnen


» Donald_braindead_Trump
5. Dezember 2021, 19:33:48
9
27

Der Lobautunnel wird früher oder später gebaut werden.

Ob's den Grünen passt oder nicht.
Einfach weil es jeder Sinnhaftigkeit entbehrt, den internatinalen Verkehr ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt vom Stephansdom durch die Stadt zu führen, und eine nur 19 Km langen Lückenschluss einer sonst fertigen Umfahrung nicht zu bauen.
Da wird Gewesseler dann als Ministerin Geschichte sein, sie kann ja dann das Zeltlager anführen.

» gandi2807 32
6. Dezember 2021, 17:55:05
0
1

Sorry, Mindestpersonenanzahl ist vollkommen normal

Kapsch hatte vor Kurzem im Rathaus sogar eine volldigitalisierte Mautlösung für die Tangente vorgeschlagen (lehne ich ja ab)

Es soll schon jeder der Fahren muss fahren können (Wirtschaft etc.) . Die Personenanzahl wird ja nur zur Stoßzeit reglementiert, geht heute alles volldigitalisiert mit Kennzeichenerkennung und automatischem Abgleich

Nochmals die Stadt Wien will 2030 den MIV auf 15% reduzieren, von derzeit 27%. Wozu braucht man dann eine Betonschneise um 3-3,5 Mrd. € Steuergeld

Das macht in dieser Form einfach keinerlei Sinn.

Und Umfahrung wovon ? Also ist der Verkehr durch Siedlungsgebiete jetzt doch ein Problem wegen Lärm, Abgasen etc.

Dann wäre es aber eine reine Verschiebung in die Donaustadt anstatt Verkehr runter

https://apps.derstandard.at/userprofil/postings/701355

» gandi2807 32
6. Dezember 2021, 07:49:08
2
2

Ist ein Elektroauto vom Fußabdruck kleiner als ein Verbrenner ?

verbraucht es weniger Platz ?
ist es leiser ?

120.000 Menschen sind schon heute in der Donaustadt von 24h Dauerlärm aus dem Straßenverkehrbetroffen. » www.laermkarte.at
Ein Elektroauto ist ab 30 kmh genau so laut wie ein Verbrenner


» Pe Sa77
5. Dezember 2021, 19:16:35
2
4
Die würden, genauso wie die Grünen, dafürstimmen, wenn sie in Wien dazu genötigt werden eine Stimme abzugeben.

Die sind jetzt laut im Bund, weils grade opportun ist, aber im Land wissen sie genauso wie andere (unter anderem die Grünen damals): Da muss jetzt was her.
Eine eventuelle neue andere Lösung dauert wieder Jahrzehnte, und keiner will dann der Bevölkerung im Land erklären müssen, warum mans damals nicht gebaut hat.


Ohne diese Trasse keine Umfahrung, keine Verkehrslösung für den 22., und keine Anbindung für die Ansiedlung von Gewerbe.

» Lucien de Rubempre16
5. Dezember 2021, 17:20:58
1
3

die grünen waren in dieser frage immer gespalten

so wie auch beim heumarkt... das die wohnungspekulanten das eher durchziehen wollen ist klar... chorherr steht eh jetzt vor gericht... lösungen hätte eigentlich ludwig finden müssen, der war ja lange wohnbaustadtrat...

Er hat eine Lösung, eine Lösung die von Bund und Ländern inklusive Ämter abgesegnet und genehmigt wurde. In ein Gesetz gegossen wurde.

Eine Lösung die schon von allen akzeptiert war, bis eine Ministerin kam die (möglicherweise rechtswidrig per Weisung) das Projekt 5 Minuten vor Baustart, und Millionen und Abermillionen ausgegebener Euro für unterschriebene Verträge, Planung und Ankauf von Grundstücken beendet.
Und das ohne Alternativen zu haben.

» Pe Sa77
5. Dezember 2021, 19:27:55
2
3
Die Lösung war der Lobautunnel.
Der alle zugestimmt haben, und ob die Entscheidung der Ministerin überhaupt Rechtskraft erlangt (weil sie möglicherweise schlicht illegal war) ist offenbar noch zu prüfen.

Sollte die Prüfung ergeben dass sie hier versucht hat sich mit Ministerweisung über das Parlament (also ein Gesetz) zu stellen, ist sie sofort aus dem Amt zu entlassen.

» Kurzmalluftanhalten4
5. Dezember 2021, 15:55:56
9
5
Nur weil sich ein Baumeister auf einen vergoldeten Tunnel steht, macht es noch lange keinen Sinn unser Steuergeld langfristig zu vergraben. Wir werden die realistisch 4-6 Milliarden noch ganz dringend brauchen.
Zum Beispiel könnte man zur Entlastung für den regionalen Verkehr eine normale Brücke bauen.
Die könnte schon schon fix und fertig stehen, zwischen 22. und 11. Bezirk. Wenn man sich nicht stur verrennt hätte, im Rathaus. Auch bessere ÖFI Querverbindungen wären schon da, statt in den Schubladen und auf glänzenden Prospekten.

» gandi2807 32
6. Dezember 2021, 11:32:42
1
1

Also was genau ist jetzt das Argument ?

wir bauen die Umfahrung weil wir sie nicht brauchen, aber weil wir sie wollen.

Ich könnte das sogar nachvollziehen wenn man damit die Urbanität in der Stadt heben wollen würde, aber das ändert nichts daran, dass die Trassenführung vollkommen ungeeignet ist und man sich die Frage stellen muss ob man dem Transit der an sich schon jetzt die E65, D2 und dann A6,A4,S1,A23 fährt den steuergeldfinanzierten Teppich ausrollen will

oder ob man prüft wie schon vor über 100 Jahren der Verkehr in der Stadt mit den Öffis abgewickelt wurde zumal man heute ein Vielfaches effizienter ist. Die Gleise liegen schon da, die kann man in 3-5 Jahren mit Bahnhöfen versehen, kostet 1/20 der Kosten des Tunnels lokal BIM Ausbau, die gab es vor 100 Jahren überall

» Ist denn das möglich?9
5. Dezember 2021, 15:58:34
1
12
Da ist mir ein Tunnel aber wesentlich lieber. Schauen Sie sich die Brücke durch den Prater an. Grauenhaft (häßlich, laut und eine echte Barriere).


» Futurist981
5. Dezember 2021, 15:50:22
7
9

Langfristig gesehen macht nur der Bahninfrastruktur-Ausbau Sinn

In nur wenigen Jahrzehnten muss man Wohl oder Übel auf den Individualverkehr zum Größten Teil verzichten. Etwas anderes lässt die Klimakrise aus jetziger Sicht gar nicht zu. Daher wäre es nur logisch österreichweit die Bahninfrastruktur spürbar und vorausschauend auszubauen und Investitionen in die Straßeninfrastruktur (abgesehen von der Instandhaltung bestehender Straßen) in Richtung Null zu senken. Eine Schnellstraßenumfahrung ist keine Investition für die Zukunft. Es würde viel mehr Sinn machen eine Güterzug-Umfahrung um den Norden und Osten Wiens zu bauen, damit der transeuropäische Güterzugverkehr nicht durch Wien durchrollen muss und somit dort wieder Kapazitäten für Personenzüge geschaffen werden - als Beispiel.

» lukaesch7
5. Dezember 2021, 14:41:22
6
19

Wenn da 20 Jahre beraten und überlegt wurde...

....und eine Politikerin verkündet das Aus der einen Variante ohne genau zu beschreiben was stattdessen gemacht wird....

Dann kann es sich nur um billigen Populismus handeln der meist zum Nachteil großer Personengruppen ist.

So geht verantwortungsvolle Politik jedenfalls nicht.

» 47
5. Dezember 2021, 14:40:38
2
9

Natürlich sind die anderen vorgeschlagenen Streckenführungen brauchbare Alternativen!

Der Tunnel war immer politisch favorisiert, die Experten haben haben andere Routen unter Verkehrs- und Umweltgesichtspunkten besser gefunden.


Ich denke im 22. um die Lobau herum oder eine Brücke bei Schwechat ist einem Tunnel unter allen Gesichtspunkten gleichwertig, bis überlegen und dabei deutlich billiger.
Wichtig wäre halt dass endlich was geschieht.
Auch der ÖV-Ausbau kann nicht als "Alternative" gesehen werden, sondern er ist zusätzlich dringend notwendig. Die U2 ist im 22. nach wie vor nicht ausgelastet - einfach weil es an Zubringern fehlt.

» easy_to_understand2
5. Dezember 2021, 14:51:11
6
2
Woher haben's denn diese Perlen der Weißheit?
Warum sollte man ein zigfach teureres Projekt bevorzugen, wenn es günstigere und simplere Alternative gäbe?
Zudem ist beinahe jedes Projekt einfacher zu verkaufen als der Tunnel.

Derzeit ist Münze hoffen, dass wenn der Tunnel nicht kommt ALLES andere auch nicht gemacht wird inkl. Stadtstraße

‹zurück Seite Drucken
 

Bereitstellungszeit : 0.375 Sekunden | SQL: 7 | made by powerweb99.at