SFH-142889 Taifun 1,6 Millionen Menschen in China wegen Tropensturms Muifa evakuiert. Der Standard 15. September 2022, 09:42 ,
Erstmals seit 1949 wird Schanghai von einem Taifun heimgesucht. Dort leben mehr als 25 Millionen Menschen. Heftige Regenfälle sorgten für Überschwemmungen
Schanghai – Der Taifun Muifa hat an der Ostküste Chinas rund 1,6
Millionen Menschen zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. Das Unwetter
brachte am Donnerstag heftigen Wind und schwere Regenfälle mit sich. Der
Staatssender CCTV berichtete, Muifa sei der erste Taifun seit Beginn
der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1949, der die Metropole Schanghai
heimsucht. Dort leben mehr als 25 Millionen Menschen.
426.000 Menschen in Schanghai evakuiert
In Schanghai wurden
laut CCTV mindestens 426.000 Menschen evakuiert, weitere 1,2 Millionen
Menschen seien in der benachbarten Provinz Zhejiang in Notunterkünfte
gebracht worden. Die heftigen Regenfälle sorgten für Überschwemmungen in
mehreren Gebieten im Delta des Flusses Jangtse und verursachten
Verkehrsprobleme. Am Mittwoch waren wegen des herannahenden Taifuns alle
Passagierflüge von und nach Schanghai gestrichen worden. Auch
Donnerstagfrüh fielen nach Angaben der Website » "Flightradar24" noch Verbindungen aus.
Sandsäcke sollen Überflutungen verhindern.
In der Bucht von Hangzhou südlich von Schanghai verursachte Muifa
riesige Wellen. Der chinesische Rundfunk berichtete zudem über einen
Erdrutsch im Bezirk Ninghai in der Provinz Zheijiang. Berichte über Tote
oder Verletzte durch den Sturm gab es zunächst nicht.
Wegen Muifa wurde auch die Arbeit an den Häfen von Schanghai und
Ningbo ausgesetzt, die zu den größten Containerhäfen Asiens zählen. Am
Donnerstag sollte der Betrieb nach Angaben der Hafenverwaltung wieder
aufgenommen worden.
Eine Notunterkunft in Ningbo City.
Zwölfter Taifun in China 2022
Muifa ist der zwölfte Taifun,
der China in diesem Jahr trifft. Er folgt auf den Taifun Hinnamnoor, der
vergangene Woche in Schanghai und der umliegenden Region gewütet hatte.
Der Fährverkehr in Schanghai musste deswegen ausgesetzt werden, in
Teilen von Zhejiang wurden die Schulen geschlossen.
Die US-Klimabehörde NOAA hatte diesen Monat einen Bericht
veröffentlicht, wonach Tropenstürme im vergangenen Jahr deutlich
zugenommen hatten. Wissenschafter gehen davon aus, dass die Stürme im
Zuge des Klimawandels intensiver und häufiger werden. (APA, 15.9.2022)