SFH-3521  Wetterkapriolen,  New York versinkt im Schnee - Australien im Wasser,  Der Standard 29. Dezember 2010, 12:49

Flugverkehr läuft nur langsam an - Evakuierungen wegen Überschwemmungen in Australien

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Brisbane/New York - Die Wetterkapriolen gehen weiter. Während die USA und Europa in Schneemassen versinken, treten nach heftigem Regen in Australien die Flüsse über die Ufer.

Schwere Schneestürme in den USA

Am Dienstag fegte ein Blizzard mit teilweise über 100 Stundenkilometern über Neuengland hinweg und brachte der Region bis zu 60 Zentimeter Schnee.

New York: Flugverkehr läuft nur langsam an

Nachdem der Flugverkehr an den drei größten New Yorker Flughäfen am Sonntag eingestellt worden war, konnten am Montag und Dienstag wieder erste Maschinen starten. Zahlreiche gestrandete Reisende dürften aber noch bis Ende der Woche festsitzen, da auf vielen Strecken in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr alles ausgebucht ist. Insgesamt waren rund 1.500 Flüge gestrichen worden.

Flughafen: Essen ging während Wartezeit aus

Am Flughafen John F. Kennedy mussten Passagiere bis zu zehn Stunden auf dem Rollfeld warten, bis sie die Maschinen verlassen konnten. In einem Flugzeug der Linie Cathay Pacific sei während der Wartezeit der Proviant ausgegangen, sagte Abi Subramanian, der nach einem Urlaub im kanadischen Vancouver nach New York zurück geflogen war. Er habe sich vor allem Sorgen um seine zwei Monate alte Tochter gemacht. "Wir bekommen bald Probleme. Es gibt nichts mehr für sie zu essen", sagte er, kurz bevor er das Flugzeug verlassen konnte.

Schnee in New York: Räumung sehr langsam

Auch in der Innenstadt von New York herrschten zum Teil chaotische Zustände. Busse, Autos und Züge steckten in den Schneemassen fest. Auch Krankenwagen kamen nicht durch. Etliche Bewohner beschwerten sich, dass die Räumarbeiten in Seitenstraßen sowie in den Außenbezirken vernachlässigt würden. Im Stadtteil Brooklyn musste eine Frau über 30 Stunden auf die Rettungskräfte warten, nachdem sie sich am Sonntag den Knöchel gebrochen hatte. Er habe den Sanitätern helfen müssen, seine Frau über die ungeräumte Straße und eine Schneewehe zu tragen, sagte ihr Ehemann. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes war der Blizzard der sechst schwerste Sturm in New York seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1869.

Moskau: Chaos am Flughafen wird geprüft

Nach einem Eisregen am Montag saßen auch in Moskau noch bis zu 20.000 Passagiere am größten Flughafen Domodedowo fest. Wegen Stromausfällen mussten sie die Nacht in abgedunkelten Hallen verbringen. Medienberichten zufolge wurde nicht einmal für die Versorgung mit Nahrungsmitteln gesorgt. Auf Anweisung von Präsident Dmitri Medwedew soll die Staatsanwaltschaft nun prüfen, ob die Betreiber des Flughafens damit gegen Gesetze verstoßen haben.

Australien: Pegelstände auf Rekord

Während die Amerikaner und Russen unter schweren Schneestürmen leiden, kämpfen die Australier mit dem Hochwasser. Am Mittwoch evakuierten die australischen Streitkräfte das Dorf Theodore im Staat Queensland und flogen mit Hubschraubern insgesamt 1.000 Menschen aus der überschwemmten Region im Osten Australiens aus. "Das Wasser wird mit Sicherheit noch weiter steigen", sagte Bezirksbürgermeisterin Mareen Clancy. "Die Pegelstände haben einen neuen Rekord erreicht und wir wissen nicht, was passieren wird". Die Ortschaften Emerald und Bundaberg in Queensland bereiteten sich bereits auf eine Evakuierung vor. Unterdessen kündigte die Ministerpräsidentin von Queensland, Anna Bligh, einen Hilfsfonds in der Höhe von einer Million Australischen Dollar (764.000 Euro) für die Überschwemmungsopfer an. Die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard versprach die gleiche Summe aus Bundesmitteln.

300 Strecken für den Verkehr gesperrt

Insgesamt wurden im Staat Queensland wegen der Überschwemmungen rund 300 Strecken für den Verkehr gesperrt, darunter zwei der wichtigsten Schnellstraßen nach Brisbane. In der Landwirtschaft habe der Regen bereits Schäden in Höhe von 400 Millionen Australischen Dollar (300 Millionen Euro) angerichtet, sagte Brent Finaly, Präsident der Farmer-Lobby-Gruppe AgForce. Viele Bauern hätten ihre gesamte Ernte verloren. (APA)

Artikelbild: Das Wasser in Australien wird in den kommenden Tagen noch weiter steigen, sind sich Wetterexperten einig - Foto: APA/JEFF CAMDEN/POOL

Das Wasser in Australien wird in den kommenden Tagen noch weiter steigen, sind sich Wetterexperten einig

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Nach den schweren Überschwemmungen in Australien können Bewohner zum Teil nur aus der Luft evakuiert werden.

  • Artikelbild: Überschwemmte Straße in Queensland - Foto: APA

    Überschwemmte Straße in Queensland

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