Trotz der ungeklärten Finanzierung lässt die » US-Regierung Prototypen für die » geplante Grenzmauer zu Mexiko errichten. Vier US-Firmen seien damit beauftragt worden, teilte die US-Grenzschutzbehörde CBP mit. Die bis zu neun Meter hohen Mauerabschnitte sollen demnach mit "Anti-Kletter"-Vorrichtungen versehen sein, damit unerwünschte Einwanderer sie nicht heimlich überwinden können.
Die ausgewählten Firmen hatten an einer im März gestarteten Ausschreibung teilgenommen und haben allesamt ihren Sitz in den USA. Sie sollen ihre Prototypen im Herbst in der Region von » San Diego in Kalifornien errichten, die Kosten belaufen sich auf zwischen 400.000 und 500.000 Dollar (335.000 bis 420.000 Euro) pro Mauerabschnitt.
In einer gesonderten Ausschreibung hatte die US-Regierung dazu aufgerufen, Prototypen aus anderen Materialien als Beton anzubieten. Das Ergebnis dieser Ausschreibung soll kommende Woche vorgestellt werden.
Allerdings ist die » Finanzierung der Grenzmauer noch nicht gesichert, und wegen eines heftigen Streits im US-Kongress über den Staatshaushalt könnte US-Präsident » Donald Trump auch im kommenden Jahr ohne Geld für das Projekt dastehen. Die Regierung hatte für das am 1. Oktober dieses Jahres beginnende Haushaltsjahr 2018 ein Budget von 1,8 Milliarden Dollar vorgeschlagen, um mit dem Mauerbau zu beginnen. Insgesamt dürfte das Projekt 20 Milliarden Dollar kosten. Trump will den » Großteil der Kosten Mexiko auferlegen, was die dortige Regierung kategorisch ablehnt.
Infografik: Wo die Grenze zwischen Mexiko und den USA verläuft
Autos stauen sich am Grenzübergang in Tijuana
Auf knapp 1.130 km der Grenze stehen bereits Zäune oder andere Barrieren (rot eingefärbt)
Es gibt 48 Grenzübergänge zwischen den USA und Mexiko
Metallzaun an der Grenze in Nogales
Der natürliche Verlauf des Rio Grande bestimmt die Grenzlinie und erschwert eine lückenlose Überwachung
Grenzübergang in Laredo/Texas
Der Bau einer Mauer an der 3.200 Kilometer langen Grenze zu » Mexiko ist eines der zentralen heftig umstrittenen Wahlversprechen Trumps. Der US-Präsident will damit die illegale Einwanderung aus Mittelamerika stoppen. Am Sonntag sagte er, der Kongress müsse einen Weg für die Finanzierung finden. Trump drohte damit, im Streit um Haushaltsmittel notfalls einen Regierungsstillstand in Kauf zu nehmen, um die Finanzierung des Baus zu sichern.